So nutzen Sie die Power von digitalem Vertrauen
Für moderne Unternehmen ist Digitalisierung oft der beste Weg, um der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein. Die Nutzung von Online-Tools bedeutet aber auch, dass neue Herausforderungen entstehen, von denen viele mit dem Vertrauen der Verbraucher zusammenhängen.
Heutzutage wollen Kunden sich sicher sein, dass Unternehmen mit ihren Informationen ethisch und respektvoll umgehen und dass ihre Daten sowohl vor Angriffen von außen als auch vor Datenschutzverletzungen durch Insider geschützt bleiben.
Doch wie können Unternehmen die Grundlagen für diese vertrauensvollen Geschäftsbeziehungen schaffen?
In unserer neuesten Podcast-Ausgabe hat sich Stefan Killer-Haug von Tresorit mit Diana Kaliff, Product Lead für die Swiss Digital Initiative, zusammengesetzt.
Im Jahr 2022 rief die Swiss Digital Initiative das Swiss Digital Trust Label ins Leben: eine neue Zertifizierung für Unternehmen, die über den reinen Schutz ihrer Kundendaten hinausgehen.
Tresorit ist stolz darauf, im Anschluss an ein intensives Audit zu Themen wie Sicherheit, Datenschutz, Verlässlichkeit und faire Interaktion mit den Nutzern dieses Gütesiegel als eines der ersten Unternehmen erhalten zu haben.
Stefan und Diana erörtern gemeinsam die Bedeutung von digitalem Vertrauen und warum Labels und Zertifizierungen einen entscheidenden Unterschied ausmachen können.
Klicken sie hier, um die ganze Folge anzuhören, oder lesen Sie weiter für unsere Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse.
1. Aus dem Leben gegriffene Beispiele haben digitale Anwendungen
Wenn es um die Themen Datenschutz und Cybersicherheit geht, kann man sich schnell überwältigt fühlen. Selbst für gängige Sicherheitszertifizierungen wie ISO/IEC 27001 müssen Unternehmen sich durch umfangreiche und oft sehr technische Dokumente und Richtlinien arbeiten.
Aber in vielerlei Hinsicht unterscheidet sich der Aufbau von Vertrauen im Internet nicht so sehr vom Aufbau starker Beziehungen in der realen Welt.
Um das Vertrauen der Verbraucher zu gewinnen, müssen Unternehmen konsequent sein was sowohl ihre Richtlinien als auch in ihr Handeln betrifft. Sie müssen ihren Kunden und Partnern zuhören und deren Feedback berücksichtigen. Wenn etwas schiefläuft, müssen sie zur Rechenschaft gezogen werden und konkrete Schritte unternehmen, um offene Fragen zu klären.
Technologie wird bei Cybersicherheit und Datenschutz immer eine Schlüsselrolle spielen. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie die richtigen Tools – wie die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung – einsetzen, um die Daten ihrer Kunden bestmöglich zu schützen.
Aber die richtige Einstellung – das stete Streben nach Verbesserung, das Hinterfragen von Fehlern und das Erbringen der bestmöglichen Dienstleistung – ist genauso wichtig und sollte nicht als altmodisch abgetan werden.
2. Echtes Vertrauen sollte nutzerorientiert sein
Es gibt viele digitale Vertrauenszertifikate auf dem Markt, die oft dazu dienen, den Kunden zu zeigen, dass Unternehmen gesetzliche Vorschriften wie die DSGVO einhalten.
Doch obwohl sie von Politikern und Regierungen geschaffen wurden, stehen bei vielen dieser Gesetze die normalen Nutzer – die normalen Menschen, denen sie helfen sollen – nicht im Mittelpunkt.
Um Vertrauen aufbauen zu können, müssen Nutzer nachvollziehen können, was Unternehmen tun, um ihre Daten zu schützen.
Unternehmen, die die Nutzer in den Mittelpunkt ihres Cybersicherheitsprozesses stellen wollen, sollten für sie die wichtigsten Dokumente und Informationen zugänglich machen und jeder Zertifizierungsprozess sollte offen und transparent sein.
Am wichtigsten ist, dass all diese Informationen in einer Art und Weise zur Verfügung gestellt werden, die für jeden auch ohne technisches Know-how leicht verständlich ist.
Diese Art von Verständnis gibt den Nutzern die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, welche digitalen Lösungen und Unternehmen ihren Bedürfnissen am besten gerecht werden.
Ein größeres Angebot auf dem Markt bedeutet mehr Wettbewerb – und mehr Wettbewerb bedeutet mehr Innovation und bessere Produkte. Für vorausschauende Unternehmen ist das eine echte Win-Win-Situation.
3. Vertrauen muss zukunftssicher sein
Die Digitalisierung verändert tagtäglich die Art und Weise, wie unsere Unternehmen und die Wirtschaft funktionieren. Doch überraschenderweise wirkt sich dieser rasante Wandel auch auf die Fähigkeit der Unternehmen aus, Cybersicherheitsbedrohungen abzuwehren.
Im ersten Cybersecurity Readiness Index von Cisco (NASDAQ: CSCO) wurden nur 15% der Unternehmen weltweit als „ausgereift“ in Bezug auf die heutigen modernen Cybersicherheitsrisiken eingestuft.
Um vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen, die Bestand haben, müssen Unternehmen aktiv in die Zukunft blicken, anstatt nur auf aktuelle Trends und Veränderungen zu reagieren.
Als das Swiss Digital Trust Label im Jahr 2022 ins Leben gerufen wurde, enthielt es Richtlinien, die speziell auf den Einsatz von künstlicher Intelligenz ausgerichtet waren. Nur wenige Monate später, im März 2023, wurde ChatGPT-4 veröffentlicht – und die Notwendigkeit solcher Richtlinien ist somit noch nie so offensichtlich wie heute gewesen.
Letztlich müssen Unternehmen in der Lage sein, ethischen und sicherheitsrelevanten Problemen wie dem weit verbreiteten Einsatz von KI vorzubeugen.
Wir wissen zwar nicht, was die Zukunft bringen wird, aber wir können den steten Wunsch nach Anpassung, Veränderung und Verbesserung unserer Technologie-, Sicherheits- und Datenschutzpolitik kultivieren und fördern.
Damit Unternehmen im modernen Zeitalter wirklich widerstandsfähig bleiben, dürfen sie sich nicht auf ihren Lorbeeren in Bezug auf Cybersicherheit ausruhen.
4. Vertrauen sollte eine Priorität für B2B sein
Wenn wir über digitales Vertrauen sprechen, konzentrieren wir uns in der Regel auf B2C-Unternehmen, da sie direkt mit den Verbrauchern zu tun haben, deren Daten gesetzlich geschützt sind.
Das bedeutet jedoch nicht, dass B2B-Unternehmen digitales Vertrauen nicht ernst nehmen sollten. Schließlich müssen auch B2B-Unternehmen produktive Beziehungen zu ihren Kunden aufbauen – und wenn ein Kunde das Gefühl hat, dass ein Unternehmen mit seinen hart erarbeiteten Forschungs- und Entwicklungsergebnissen oder personenbezogenen Informationen nicht sicher umgeht, wird diese Partnerschaft mit großer Wahrscheinlichkeit fehlschlagen.
Der Gesetzgeber und die Verbraucher nehmen auch Lieferketten genauer unter die Lupe, um sicherzustellen, dass Datenschutzprinzipien in allen Bereichen eingehalten werden.
Immer mehr B2C-Unternehmen sind auf der Suche nach Lieferanten, die nicht nur ihre Bedürfnisse erfüllen, sondern auch ihre Werte teilen.
Im gesamten B2B-Bereich wird von den Unternehmen erwartet, dass sie ihre eigenen Prozesse und Daten schützen, wenn sie ihre Verträge neu ausrichten wollen – und dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren noch verstärken.
5. Die Nachfrage nach digitalem Vertrauen wird immer größer
Datenschutz ist ein wachsendes Anliegen der Verbraucher. Laut dem KPMG-Bericht „Corporate Data Responsibility: Bridging the Trust Chasm“ aus dem Jahr 2021 machen 86% der befragten US-Bürger sich zunehmend Sorgen über Datenschutz. Zwei Fünftel der Verbraucher trauen Unternehmen nicht zu, dass sie ihre persönlichen Daten ethisch korrekt nutzen.
Unternehmen, die sich von ihren Mitbewerbern abheben wollen, finden daher neue Wege, um zu zeigen, dass sie Cybersicherheit ernst nehmen. Ein wichtiger erster Schritt zum Aufbau einer vertrauensvollen Arbeitsbeziehung besteht darin, potenziellen Kunden zu zeigen, dass sich ein Unternehmen wirklich um die Sicherheit ihrer Daten kümmert.
Initiativen wie das Swiss Digital Trust Label sind noch relativ neu, vor allem, weil der Dialog und das Interesse, die zur Umsetzung der Initiative geführt haben, erst in den letzten Jahren in den Vordergrund getreten sind, sagt Diana Kaliff.
„Ich glaube, wir waren zu Beginn der digitalen Wirtschaft ein wenig naiv“, erklärt sie. „Wir dachten, dass alle die besten Absichten haben würden und dass derjenige, der die beste Lösung hat, die Nase vorn haben wird. Wir haben gesehen, dass das nicht wirklich der Fall ist.“
Experten sehen nun ein wachsendes Bedürfnis der Verbraucher, den Status quo auf den Kopf zu stellen. Viele Kunden der Generation Z sind digital vorsichtiger als ihre Pendants unter den Millennials, die in einer berauschenden Ära des Online-Optimismus aufwuchsen.
„Die Antwort darauf ist, dass es viele Organisationen und Unternehmen gibt, die sagen: ‚Wir können es besser machen‘“, sagt Diana. „Wir wollen es besser machen, weil es uns am Herzen liegt [und] weil wir glauben, dass dies sowohl für Nutzer und die Gesellschaft als auch für uns selbst von Vorteil ist.“
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