Wie KMUs im Supplier-Netzwerk legal und effizient arbeiten und NIS2 pragmatisch umsetzen können
KMUs und NIS2: Der Weg zu Compliance und Wettbewerbsvorteilen
Die zweite EU-Richtlinie zur Netzwerk- und Informationssicherheit (NIS2) stellt die Weichen dafür, dass Unternehmen strengere Cybersicherheitsvorschriften einhalten. Für Organisationen, die der Richtlinie unterliegen, bedeutet NIS2 eine erhöhte Rechenschaftspflicht, härtere Sanktionen bei der Nichteinhaltung und generell enger geknüpfte Sicherheitsverpflichtungen. Aber was ist mit den kleineren Akteuren in ihrem Supplier-Netzwerk – insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs), die möglicherweise nicht gesetzlich zur Compliance verpflichtet sind?
In der November-Ausgabe unserer „Who’s Next“-Reihe werden Fokko Oldewurtel von Domenig & Partner und unser Legal Counsel, Boglárka Fekecs in genau dieses Thema eintauchen.
Auch wenn NIS2 speziell auf Organisationen abzielt, die in wesentlichen und wichtigen Branchen tätig sind, können kleinere Unternehmen es sich nicht leisten, die Hände in den Schoß zu legen. Selbst wenn Ihr KMU nicht direkt von den NIS2-Vorschriften betroffen ist, mögen Ihre Kunden und Partner es sein. Daher ist es unerlässlich, dass Sie die Best Practices bezüglich NIS2 verstehen und umsetzen. Cybersicherheitsrisiken machen nicht an den Firmengrenzen von Großunternehmen halt. Sie infiltrieren ihre gesamte Lieferkette, in der kleinere Unternehmen oftmals das schwächste Glied sind.
Die gute Nachricht ist, dass Compliance mit NIS2 keine Bürde sein muss. Die Umsetzung von NIS2-Richtlinien stärkt nicht nur Ihre allgemeine Sicherheitslage, sondern auch das Vertrauen Ihrer Kunden. So können Sie innerhalb der Lieferkette eine stabilere und vertrauenswürdigere Position einnehmen.
Lassen Sie uns einmal einen Blick auf einige einfache, aber effektive Maßnahmen werfen, die KMUs ergreifen können, um ihre Sicherheitslage zu stärken und gleichzeitig den Best Practices zu entsprechen.
Daten mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE) schützen
Eine der einfachsten Möglichkeiten für den Schutz sensibler Daten ist Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Diese gewährleistet, dass zwischen verschiedenen Parteien übertragene Daten privat bleiben und vom Abfangen geschützt sind. Indem sie E2EE-Tools, wie verschlüsselte Datenräume, einsetzen, können KMUs garantieren, dass sensible Informationen vertraulich bleiben und nur befugten Nutzern zugänglich sind.
Implementierung von Zugriffskontrollen und Audit Trails
Die Einrichtung strenger Zugriffskontrollen ist ein wesentlicher Schritt. Indem sie einschränken, wer bestimmte Dokumente ansehen, bearbeiten oder teilen kann, können KMUs sicherstellen, dass ausschließlich befugtes Personal kritische Informationen handhabt.
In Kombination mit Audit Trails, die sämtliche Interaktionen mit Daten nachverfolgen, können Unternehmen eine zusätzliche Verantwortlichkeits- und Sicherheitsebene schaffen. Daher sind verschlüsselte Datenräume, die über diese zusätzlichen Sicherheitsfunktionen verfügen, für KMUs unerlässlich, wenn sie gemäß NIS2 Informationen zu Schwachstellen teilen.
Regelmäßige Sicherheitsprüfungen
Die Durchführung regelmäßiger Sicherheitsprüfungen hilft dabei, Schwachstellen aufzudecken und sicherzustellen, dass alle Systeme und Protokolle auf dem neuesten Stand sind. Dies ist eine proaktive Maßnahme, die KMUs die kostspieligen Konsequenzen von Datenschutzverletzungen ersparen kann.
Reaktionsplan auf Sicherheitsvorfälle
Kein Unternehmen setzt sich gern mit Datenschutzverletzungen auseinander, aber Bereitschaft ist entscheidend. Erarbeiten Sie einen gründlichen Reaktionsplan, der genau angibt, wie Vorfälle zu handhaben sind – ganz gleich, ob diese durch menschliches Versagen oder böswillige Attacken ausgelöst wurden.
Der Wechsel zu einer sicheren Cloudlösung ist wesentlich, um zu gewährleisten, dass im Falle einer Datenschutzverletzung nur befugte Mitarbeiter, die relevanten Behörden und die Vorfallreaktionsteams Zugriff auf kritische Informationen haben, um den potenziellen Schaden in Grenzen zu halten.
Die wichtigsten Schlussfolgerungen
Selbst wenn Ihr Unternehmen zur Compliance mit NIS2 nicht gesetzlich verpflichtet ist, kann die Implementierung dieser Sicherheitspraktiken Ihnen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Sie schützt Ihr Unternehmen, macht es zu einem zuverlässigen und sicheren Glied im Supplier-Netzwerk und stellt sicher, dass Sie im Hinblick auf potenzielle rechtliche oder betriebliche Risiken die Nase vorn haben.
In unserem bevorstehenden „Who’s Next“-Webinar werden Fokko Oldewurtel von Domenig & Partner und unser Legal Counsel, Boglárka Fekecs genauer unter die Lupe nehmen, wie KMUs NIS2 pragmatisch umsetzen können.
Sie werden mehr zu Folgendem erfahren:
- Die Auswirkung von NIS2 auf KMUs, die nicht in den Geltungsbereich der Richtlinie fallen
- Praktische Sicherheitsmaßnahmen für die Einhaltung von NIS2-Best-Practices
- Wie Sie NIS2 für Ihren Wettbewerbsvorteil nutzen können
Dieses kostenlose Webinar (auf Englisch) steht allen Interessenten offen und wird am 7. November 2024 um 15 Uhr MEZ stattfinden. Falls Sie irgendwelche Anliegen, Fragen oder Bedenken haben, können Sie diese gern in der speziell dafür vorgesehenen F&A-Runde anbringen.