„Artikulieren Sie den Ausdruck der Fürsorge, den Sie zeigen möchten” – ein Gespräch mit Hope4-Gründer Chris Lomas

„Artikulieren Sie den Ausdruck der Fürsorge, den Sie zeigen möchten” – ein Gespräch mit Hope4-Gründer Chris Lomas

Hope4 ist vor Ort in der Republik Moldau, um die durch die russische Invasion vertriebenen ukrainischen Flüchtlinge zu unterstützen. Wir haben ein kurzes Gespräch mit Gründer Chris Lomas geführt, um ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, was gerade in Europas ärmsten Land geschieht und wie wir bei Tresorit und jeder sonst auf der Welt am besten helfen können.

Erfahren Sie in diesem kurzen Interview des Tresorit-Teams
mit Chris Lomas mehr über die Arbeit, die Hope4 in Moldau leistet.

Erfahren Sie in diesem kurzen Interview des Tresorit-Teams mit Chris Lomas mehr über die Arbeit, die Hope4 in Moldau leistet.

Warum sollte Hilfe in Moldau geleistet werden?

Wie Chris in dem unten eingefügten Video erklärt, ist die Republik Moldau zwar Europas ärmstes Land, aber nimmt dennoch die höchste Zahl von Flüchtlingen pro Einwohner auf, ohne dabei Unterstützung von der EU oder wichtigen internationalen Organisationen zu erhalten. Aufgrund der eingeschränkten organisatorischen und logistischen Kapazitäten helfen die Einheimischen verstärkt aus, so weit es ihnen möglich ist: Sie beherbergen Flüchtlinge in ihren eigenen Häusern und Wohnungen und befördern sie von der Grenze zur Unterkunft. In der Zwischenzeit schnellen die Kraftstoffpreise weltweit in die Höhe und der Krieg in der Ukraine hat sich bereits auf die Lebensmittelkosten ausgewirkt. Somit haben die Einwohner der Republik Moldau mit ihrem Monatsgehalt von durchschnittlich ca. 135 Euro kaum Hoffnung, sich die nächste Tankfüllung leisten zu können.

Was genau macht Hope4 vor Ort?

Die Organisation hat ihre Präsenz im Land vor 12 Monaten begonnen, um Waisen und Opfer des Menschenhandels zu unterstützen. Chris erläutert, dass Moldau in der Region das vom Menschenhandel am stärksten betroffene Land ist: Geschätzte 10% der Bevölkerung sind diesem bereits einmal in ihrem Leben zum Opfer gefallen. Traurigerweise handelt es sich bei den meisten Flüchtlingen, die vor dem russischen Vormarsch fliehen, um Frauen und Kinder – die zwei Gruppen, die durch den Menschenhandel am meisten gefährdet sind.

„Der Vorteil davon, dass wir bereits seit zwölf Monaten vor Ort tätig sind, besteht darin, dass wir ein starkes Netzwerk von Kontakten quer durchs Land aufgebaut haben”,

erklärt Chris und hebt hervor, wie einige dieser Einrichtungen nun zur Unterbringung und Unterstützung von Flüchtlingen genutzt werden.

Hunderte von Moldauern haben sich dazu entschieden, den Menschen, die nun über die ukrainische Grenze ins Land kommen, ihre Türen zu öffnen. Jedoch wird dieser Trend auch von Menschenhändlern ausgenutzt. Da soziale Medien und Webseiten voll mit Unterkunftsangeboten sind, können nicht für all diese Hintergrundchecks ausgeführt und ihre Vertrauenswürdigkeit überprüft werden, um sicherzustellen, dass allen Flüchtlingen die ihnen zustehende Sicherheit zuteilwird. Chris und sein Team arbeiten hart daran, Frauen und Kindern ein sicheres Umfeld zu bieten. Da die von ihren Familien getrennten und um ihr Leben bangenden Menschen oftmals ein enormes seelisches Trauma erleiden, ist es noch weniger wahrscheinlich, dass sie die Warnzeichen erkennen.

Flüchtlingen helfen und gleichzeitig die lokale Wirtschaft unterstützen

Zur Arbeit von Hope4 gehört ebenfalls, die lokale Infrastruktur und Wirtschaft zu unterstützen. Auch wenn alle Spenden von Hilfsgütern willkommen sind, dauert es, bis diese in der Region ankommen, und ihre Verteilung kann eine logistische Herausforderung darstellen. Die Infrastruktur kann mit diesen Spenden schnell überschwemmt werden.

Hope4 umgeht dieses Problem, indem die Organisation hauptsächlich Güter sichert, die sich bereits im Inland befinden. Somit werden bereits vorhandene und bewährte Lieferketten und -routen genutzt, lokale Händler und Unternehmen unterstützt und die Wirtschaft der armen Nation gefördert.

Was wird vor Ort benötigt?

„Wir benötigen dringend finanzielle Unterstützung, die jedoch nicht in irgendein Silo fließen sollte, was die Auszahlungen wochenlang verzögert. (…) Egal, ob es sich um uns oder eine andere Organisation handelt: Sie sollten Organisationen unterstützen, die vor Ort sind und sich der aktuellen Lage schnell anpassen sowie Gelder umgehend einsetzen können, um sicherzustellen, dass die Hilfe, die die Menschen erhalten, direkt und in Echtzeit erfolgt.”

Trotzdem ist die durch Hope4 angebotene Unterstützung nicht nur finanzieller Natur. Das Team organisiert Lebensmittel und sorgt dafür, dass Gelder ohne Verzögerung an der richtigen Stelle landen, was den Helfern vor Ort ermöglicht, die benötigten Ressourcen zu sichern, um den Flüchtlingen Hilfe aus lokalen Quellen zukommen zu lassen.

Erfahren Sie auf Hope4.loveoder Chris’ LinkedIn-Seite mehr über die Arbeit, die Chris und seine Kollegen leisten, um ukrainischen Flüchtlingen zu helfen. Wenn Sie sich Chris’ Botschaft zu Herzen genommen haben, sollten Sie, wenn es Ihnen möglich ist, eine Spende an Hope4 oder eine andere Organisation erwägen, die Flüchtlingen vor Ort in Polen, Moldau, Ungarn, der Slowakei oder Rumänien aktiv Hilfe leistet. Wie Chris es ausdrückt:

„Finden Sie jemanden, der sich schnell den Umständen anpassen und der den Ausdruck der Fürsorge, den Sie zeigen möchten, ebenso schnell in Echtzeit artikulieren kann – und wenn ich es nicht bin, dann finden Sie jemand anderen.”