Der Kampf gegen Hintertüren geht weiter

Der Kampf gegen Hintertüren geht weiter

Dies ist nicht das erste Mal, dass wir uns mit gleichgesinnten Unternehmen zusammenschließen, um unser Unbehagen im Hinblick auf die Pläne der Europäischen Union zum Ausdruck zu bringen, die zur Einrichtung von Hintertüren in Ende-zu-Ende-verschlüsselten Plattformen führen würden.

Was ist passiert?

Die Europäische Union arbeitet momentan an einem Gesetzentwurf zur Prävention und Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern. Die Verordnung verpflichtet Online-Dienstleister dazu, sexuellen Kindesmissbrauch online zu verhindern, aufzudecken, zu melden und zu entfernen.

Wir stimmen zu, dass es eine der wichtigsten Pflichten von Technologieunternehmen ist, zu gewährleisten, dass Kinder online sicher sind. Wenn die Verordnung jedoch wie vom Europäischen Rat vorgeschlagen in Kraft tritt, würde sie sich negativ auf die Privatsphäre und Sicherheit von Kindern online auswirken und gleichzeitig dramatische, ungeahnte Konsequenzen für die Cybersicherheitslandschaft der EU haben.

Aus diesem Grund haben wir uns gemeinsam mit einer Gruppe von KMU und Organisationen – einschließlich Encryption Europe – dazu entschlossen, einen offenen Brief an EU-Mitgliedsstaaten zu senden, um sie vor den Gefahren des aktuellen Gesetzestexts zu warnen.

Was steht in dem offenen Brief?

Wir betonen, dass die Suche nach bestimmten Inhalten – wie Text, Fotos und Videos – in Ende-zu-Ende-verschlüsselter Kommunikation die Implementierung von Hintertüren oder einer ähnlichen Technologie mit dem Namen „clientseitiges Scannen“ voraussetzt. Selbst wenn dieser Mechanismus zum Zweck der Verbrechensbekämpfung online eingerichtet wird, würde er ebenso schnell von den Kriminellen selbst genutzt werden und somit Bürger und Unternehmen noch größeren Risiken online aussetzen, indem Schwachstellen für alle Nutzer gleichermaßen verursacht werden.

In einem Zeitalter, das durch regelmäßige Datenschutzverletzungen und -kontroversen geprägt ist, zeichnet sich die Europäische Union durch ihre robusten Datenschutzverordnungen aus, die ihrer Rechtsprechung unterliegenden Unternehmen deutliche Vorteile bieten. Diese Rahmenbedingungen verschaffen uns einen Wettbewerbsvorteil, indem unsere Kunden die Gewissheit haben, dass ihre Informationen mit äußerster Sorgfalt und Integrität gehandhabt werden. Dieses Vertrauen lässt sich nach einem Bruch nur schwer wiederaufbauen und sämtliche Maßnahmen, die es aufs Spiel setzen, wie verpflichtendes Scannen oder verpflichtende Altersverifikation, haben das Potenzial, Unternehmen jeglicher Größe Schaden zuzufügen.

Was ist der Weg für die Zukunft?

Wir ermutigen EU-Mitgliedsstaaten dazu, sich weiterhin für Datenschutz und Cybersicherheit einzusetzen. Daher rufen wir die Mitgliedsstaaten zu Folgendem auf:

  • Halten Sie den hohen Standard in Bezug auf fundamentale Rechte – insbesondere im Hinblick auf Datenschutz – aufrecht, die die Bürger der Europäischen Union genießen.
  • Sehen Sie davon ab, Unternehmen wie das unsrige dazu zu zwingen, im Auftrag von Strafverfolgungsbehörden eine Massenüberwachung privater Kommunikation auszuführen.
  • Gewährleisten Sie einen hohen Cybersicherheitsstandard in der EU, indem Sie Ende-zu-Ende-Verschlüsselung schützen und dafür sorgen, dass dem Gesetzestext die nötigen Schutzmaßnahmen hinzugefügt werden. Insbesondere sollten clientseitiges Scannen und Hintertüren nicht vorgeschrieben werden.
  • Bewahren Sie die Vertraulichkeit von Korrespondenz.

Sie wünschen sich mehr Informationen über die Auswirkungen von Hintertüren in Verschlüsselung? Erhalten Sie Einzelheiten zu Hintertüren in Verschlüsslung im Tresorit Blog oder lesen Sie hier den vollständigen offenen Brief, um mehr über die Konsequenzen des Gesetzentwurfs zur Prävention und Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern zu erfahren.