Kann Verschlüsselung Sie vor Hackern schützen?

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Die kurze Antwort auf diese Frage lautet: Nein, Verschlüsselung allein bietet keine hundertprozentige Absicherung vor Hackerangriffen. Lassen Sie uns jedoch einen Blick darauf werfen, wie und warum sie Sie trotzdem vor Cybersicherheitsbedrohungen schützen kann.

Was ist Verschlüsselung und warum ist sie so wichtig?

Verschlüsselung bezieht sich auf das absichtliche Durcheinanderbringen eines Textes, sodass dieser von einem ohne zusätzliche Hilfe lesbaren und verständlichen Format in eine Aneinanderreihung von Textzeichen umgewandelt wird, die für das bloße Auge keinerlei Sinn ergeben und nur mittels spezifischer Werte in einen für den Leser bedeutsamen Text zurückverwandelt werden können.

Diese spezifischen Werte werden als kryptografischer Schlüssel bezeichnet. Der Sender und der Empfänger der verschlüsselten Nachricht müssen sich über den verwendeten Schlüssel einig sein.

Es gibt zwei Arten von kryptografischen Schlüsseln: symmetrische und asymmetrische Schlüssel. Welche Art von Schlüssel verwendet wird, hängt vom Anwendungsfall und situativen Kontext ab.

Die Wichtigkeit von Verschlüsselung besteht darin, private Informationen geheim zu halten und sie vor Zugriffen, Offenlegungen oder Manipulationen durch unbefugte Nutzer zu schützen.

Die Geschichte von Hackerangriffen und die aktuelle Bedrohungslage

Technisch gesehen sind Hackerangriffe kein neues Phänomen: Bereits im Jahr 1903 kam es zu einem Vorfall, bei dem Morsecode infiltriert und manipuliert wurde..

Der erste nennenswerte Hackerangriff, in dem ein elektronisches System verwickelt war, ereignete sich rund 70 Jahre später, als John Draper eine bereits existierende Methode namens „Phreaking“ einsetzte, um kostenlose Telefonanrufe zu tätigen. Diese Technik nutzte eine auf eine bestimmte Frequenz bezogene Schwachstelle im Telefonsystem aus, die von Telefongesellschaften dazu verwendet wurde, Telefonleitungen zuzuweisen.

Dies gestattete den ersten Hackern und zu Streichen aufgelegten Spaßvögeln, die Telefonleitungen mit Naturgeräuschen, Pfeiftönen oder speziell designten Boxen zu manipulieren – darunter auch einige Erfindungen der Apple-Mitgründer Steve Jobs und Steve Wozniak.

Und obwohl Drapers „Telefonstreich“ der wohl bekannteste Vorfall aus dieser Zeit ist, gab es noch andere Hackerangriffe in den 1960er Jahren, einschließlich einer Eindringung in ein Netzwerk im Jahr 1967, die es einem Computerclub in Chicago ermöglichte, Zugriff auf ein IBM-Netzwerk zu nehmen.

In den 1970er und frühen 1980er Jahren wurden diverse neue Hackertechniken entwickelt und angewendet. 1989 kam es hierbei zu einem bedeutsamen Meilenstein, als die Infizierung mit dem Trojaner „AIDS“ zum ersten dokumentieren Beispiel für einen Malware-Angriff wurde.

Im Jahr 1994 gelang es russischen Hackern, sich 10 Millionen US-Dollar von dem amerikanischen Finanzinstitut Citibank zu erschleichen. Ein Jahr später ereignete sich die berüchtigte IP-Spoofing-Attacke durch Kevin Mitnick auf den Computersicherheitsexperten Tsutomu Shimomura.

Und wenn wir in die Gegenwart vorspulen, sehen wir, dass Hackerangriffe nun so weitverbreitet und in ihrer Methodologie so divers sind wie nie zuvor.

Zu den gängigsten gegenwärtigen Bedrohungen gehören das sogenannte Phishing (das Senden von E-Mail-Nachrichten, die vorgeben, von einer legitimen Quelle zu stammen), Malware (Schadprogramme, die Computersysteme schädigen, stören oder illegalen und unbefugten Zugriff auf diese nehmen), Erpressersoftware (Software, die den Zugriff auf ein Computersystem verhindert, bis ein Lösegeld bezahlt wird) sowie Datenschutzverletzungen (eine unaufgeforderte Offenlegung von privaten Daten durch unbefugte Dritte).

Kryptografie knacken: Wie entschlüsseln Hacker verschlüsselte Daten?

Kann Verschlüsslung von böswilligen Individuen oder Organisationen geknackt werden? Dies ist eine berechtigte Frage. Und auch wenn es weiterhin von großer Wichtigkeit ist, Verschlüsselung so weitgehend wie möglich zu implementieren, lautet die Antwort leider: Ja, Verschlüsselung kann tatsächlich geknackt werden.

Jedoch handelt es sich dabei um keine einfache Angelegenheit für Hacker, die sehr viel Zeit, Energie und technisches Know-how aufwenden müssen, um ihr Ziel zu erreichen.

Und in dem Fall, wenn der Hacker nicht über den Verschlüsselungscode verfügt, werden außerdem hochfortschrittliche Tools benötigt, damit die Verschlüsselung entschlüsselt werden kann.

Hacker können Verschlüsselung auf verschiedene Weise knacken, um Zugriff auf Daten zu erlangen. Die am häufigsten genutzte Methode umfasst den Diebstahl des eigentlichen Verschlüsselungsschlüssels. Eine weitere gängige Variante ist das Abfangen von Daten, entweder bevor diese vom Sender verschlüsselt werden oder nachdem sie vom Empfänger entschlüsselt wurden.

Je nachdem, ob es sich um symmetrische oder asymmetrische Verschlüsselung handelt, verwenden Hacker ebenfalls unterschiedliche Ansätze. Im Fall von symmetrischer Verschlüsselung können Geheimtext-Angriffe genutzt werden, um die Verschlüsselung zu durchbrechen, während Hacker bei asymmetrischer Verschlüsselung wahrscheinlich versuchen werden, das algorithmische Puzzle auf mathematische Weise zu lösen.

Laut eines kürzlich erschienenen Berichts von Zscaler , sind Angriffe auf Technologieunternehmen 2021 um 800% gestiegen. Der Bericht gibt außerdem an, dass Phishing- und Malware-Attacken um 90% bzw. 212% zugenommen haben.

So machen Sie Ihre Strategie für die Datenverschlüsselung so sicher wie möglich

Auch wenn die Möglichkeit besteht, dass Ihre Verschlüsselung von Hackern durchbrochen oder auf andere Weise kompromittiert werden könnte, gibt es dennoch bestimmte Maßnahmen, die Sie und Ihr Unternehmen ergreifen können, um derartigen Individuen mit böswilligen Absichten das Leben schwer zu machen.

Einer der einfachsten Schritte ist gleichzeitig der, der oftmals vernachlässigt wird. Ihr System sowie alle in ihm enthaltenen Geräte und Softwareprodukte müssen stets auf dem aktuellen Stand sein und alle verfügbaren Updates und Sicherheitspatches implementieren.

Aktualisierte Software minimiert das Potenzial für Hacker, bekannte Fehler oder verborgene Schwachstellen zu ihrem Vorteil auszunutzen, während gleichzeitig ein Diebstahl Ihres kryptografischen Schlüssels verhindert wird, was diesen Angriffsweg für böswillige Parteien komplett versperrt.

Zweitens sollte ein Virtual Private Network (VPN) genutzt werden, um den Schutz für Ihr Unternehmen zu erhöhen. Ein VPN kann das Verbergen von IP-Adressen und physischen Standorten ermöglichen, einen sicheren ortsunabhängigen Zugriff auf ein internes Netzwerk gewährleisten und den Netzverkehr verschlüsseln.

Wie bereits erwähnt besteht eine Methode von Hackerangriffen darin, dass der kryptografische Schlüssel entwendet wird. Um dies zu verhindern, sollte die Speicherung des Schlüssels passwortgeschützt sein oder sogar offline erfolgen. Letzteres bietet eine zusätzliche physische Schutzschicht, die auf virtuellem Weg von Hackern, die sich an einem anderen Standort befinden, nicht geknackt werden kann.

Abschließend kann Ihr Unternehmen seinen Schutzstandard drastisch anheben, indem es einen externen Cybersicherheitsexperten einstellt. Dabei kann es sich um eine Einzelperson oder ein Team von Spezialisten mit jahrelanger Erfahrung und technischem Fachwissen handeln.

Eine solche Firma ist Boltonshield. Das Unternehmen hat sich auf Cybersicherheit spezialisiert und bietet eine Vielzahl von maßgeschneiderten Lösungen, um das Schutzlevel von Organisationen zu optimieren.

Die angebotenen benutzerdefinierten Pakete werden auf unvoreingenommene Weise zusammengestellt und auf die Anforderungen Ihres Unternehmens und auf Ihre aus Branchenauflagen entstehenden Bedürfnisse zugeschnitten.

Die Dienstleistungen beinhalten sogenanntes „ethisches Hacken“, wie Penetrationstests, Schwachstellenanalysen, externe und interne Infrastrukturprüfungen sowie Webanwendungstests.

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